26 February 2010

Bangalore ... und weiter

Letzten Freitag, also am 19. Februar, kamen wir dann schließlich in Bangalore an ... nach längerer Busfahrt von Mysore. Diese Busfahrten!!! Es geht und geht nicht so recht voran, die Straßen taugen nix, in den Ortschaften geht es nicht voran, weil jeder fährt wie er will ... und ab und zu immer noch ein Rind auf der Hauptstraße. Geht doch glatt bei rot über den Fußgängerüberweg! (Gibt’s natürlich nicht – weder die Ampel noch den Überweg, aber die Kühe)

Für die Gruppe war dies die Endstation, hier trennten sich die Wege. Die anderen Fahrtteilnehmer sollten Samstag Nachmittag über Colombo nach Hause fliegen, für uns galt es, die Weiterreise zu organisieren. Wir hatten uns entschlossen, zunächst nach Hampi zu fahren: Besichtigungs-wert, weil alte, wenn auch erloschene Metropole eines großen Südindischen Reiches mit vielen alten Tempeln, sonstigen Ruinen und einer beeindruckenden Landschaft.

Wir also ins Reisebüro beim Hotel gleich um die Ecke. Was kostet es mit dem Zug, was mit dem Bus? Und Privat-PKW? Zug und Bus nur wenige Euro für die 400 km, aber Zug frühestens am Montagabend. Bus lediglich non-A/C, Kühlung also nur durch Fahrtwind. Sleeper? Ja. Das sind die mit den kleinen Boxen zum drin Liegen über den normalen Sitzen. Nein Danke! Und PKW? Pro km 6,5 Rupies, mal 375 km hin und noch einmal die gleiche Strecke zurück (selbstverständlich zahlt man die Rückfahrt), plus dies und jens macht fünfeinhalb Tausend. – Bedenkzeit. Zum Buchen anderer Busse schickte uns die nette Mitarbeiterin vom Reisebüro noch in eine andere Agentur. Wir raus, überlegt: wollen wir uns wirklich Bus oder Bahn mit Nachtfahrt und all’ dem anderen wirklich antun? Also zurück ins Reisebüro ... last price? Jetzt nur noch 6 Rs/km, dafür aber ein paar km dazugerechnet, macht unterm Strich 5400 Rs, umgerechnet gut 80 EUR. Für Indien ein Wahnsinns-Betrag, angesichts der ersparten Strapazen aber erträglich. Macht man ja nicht jeden Tag. Abfahrt gleich morgen früh 09:30 Uhr.

Abends dann noch „Abschiedsessen“ mit der Gruppe in einem schicken Rooftop-Restaurant in der Innenstadt von Bangalore, 13. Stock, draußen! Wir zwei „mussten“ vorher noch schnell zum Big Bull Tempel und zum ISCON-Tempel, letzterer sehr beeindruckend, obwohl modern. Die Fahrt zum Treffpunkt in der Innenstadt entpuppte sich dann als äußerst zeitaufwändig, kamen rund eine Stunde zu spät wegen der vielen Staus ...

Und abends sollte mit einem Old Monk noch ein wenig Abschied gefeiert werden, und zwar im Dachgarten unseres Hotels. Das Cola spendierts Djoser, der Veranstalter, der Schnaps wurde von Raphael, unserem Reisbegleiter, beigesteuert. Aber kaum hatte sich der Zweite aus der Papier-umhüllten Schnapsflasche seinen Schuss ins Cola gegeben, intervenierte das Personal, das mochten sie gar nicht. Und von nun an hatten wir 13 Gäste mindestens 5 bis 6 Kellner als Aufpasser um uns herum ... es war lästig.

Am nächsten Morgen, pünktlich, war unser Fahrer zur Stelle, um uns abzuholen. Karin und Alfons Schröder, unsere „alten“ Reisefreunde, waren gekommen, auch Raphael, unser Reisebegleiter. Guten Heimflug! Guten weiteren Aufenthalt in Indien! Lasst von Euch hören! Tschüss!

Bilanz? Djoser als Veranstalter hat ein etwas anderes Konzept als die (meisten?) anderen Studienreiseveranstalter. Man bucht ohne Verpflegung, da geht man vor Ort Essen, wo man möchte, ist oft interessanter und auch besser als in den Retaurants der Hotels, wo man sonst oft „landet“. Und Besichtigungsprogramm ist auch „offener“, aber wir waren nie hilflos und allein in einer femden Stadt, in der Regel schlug Raphael bestimmte Programmpunkte vor, die die Meisten auch wahrnahmen. Und die nicht inbegriffenen Eintrittsgelder machten uns nicht sonderlich arm: Ausländer zahlen zwar in der Regel deutlich mehr als Inder, aber selbst in einem tollen Palast kostet es dann „nur“ wenige Euro – hält sich also in Grenzen. Uns hat die Art, „bei/mit Djoser“ zu reisen, recht gut gefallen. Sehr wahrscheinlich, dass wir diesen Veranstalter nochmals wählen.


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