04 May 2008

Ein Hauch von Freizeit

...liegt über der Stadt Tokushima, wo wir nach "intensiver" Bahnfahrt heute Nachmittag ankamen. Intensiv war die Bahnfahrt insofern, als wir auf der Landkarte gar nicht soooo viele Kilometer zurückgelegt haben, tatsächlich aber runde 650 - und das in sechs Stunden - bei dreimal umsteigen. Ein ganz ordentlicher Schnitt ...

Das liegt aber vor allem Daran, dass wir einenhalb Stunden auf der Shinkansen - Linie mit dem Hikari gefahren sind - und wenn der fährt, dann fährt er ...

Die Golden Week haben wir heute auch insofern zu spüren bekommen, als in dem Express von Beppu rauf nach Kokura der Zug zu 110 % besetzt war. Gina und ich standen im Waggon hinter der letzten Sitzreihe, da ist ca. 40 cm Platz für größeres Gepäck. Kurz vor Kokura standen sie auf dem Gang dicht bei dicht, es war nicht mehr feierlich. Da wir für die Weiterfahrt Schlimmstes befürchteten, nutzten wir den Zwischenstopp in Kokura dazu, uns Plätze zu reservieren für die nächsten Teilstücke. Ist kostenlos für JR Railpass - Inhaber wie wir.

Zwischen Okayama und Takamatsu ratterten wir dann auch über viele Kilometer Brückenkonstruktionen - Island Hopping für Eisenbahner: die Brücke über die Inlandsee rüber nach Shikoku wurde unter Ausnutzung mehrerer Inselchen gebaut, da hat das mit den Spannweiten und Pfeiler-Abständen besser hingehauen.
Und als wir uns Takamatsu näherten, waren große Industrieanlagen-Stahl, Werften, Kraftwerk- zu sehen. Auf der einen Werft waren sie dabei, mehrere Flüssig-Erdgas-Tanker mit den markanten Kugeltanks über Deck zusammenzuschweißen.

Der Hauch von Freizeit stellte sich dann hier in Tokushima ein. Das Hotel ist picobello und liegt an einem nicht allzu breiten Fluss, direkt zu unseren Füßen ein Yachthafen, gegenüber auf der anderen Seite scheint sich das Clubhaus zu befinden, auf der Terrasse und auch drinnen flackerten Fackeln im leichten Wind.

Und wir landeten nach einigem Suchen mal wieder in einer tollen Kneipe. Zuerst war nix frei, da suchten wir weiter, fanden aber nichts Besseres und probierten 15 min. später nochmals. Da musten sie erst abräumen usw., aber wir konnten bleiben. Das war wieder so ein typisches japanisches Restaurant mit sechs oder acht niedrigen Tischen, an denen man auf dem Fußboden sitzt. Die sind für Gruppen zwischen vier und so etwa zehn Leute vorgesehen. Die einzelnen Tische sind durch Sichtblenden dr unterschiedlichsten Art optisch getrent. Wenn zwei -wie wir- kommen, sitzen die am Tresen, weniger als zwei Meter von Kochstelle, Spülbecken usw. entfernt. Speisekarte nur auf japanisch, aber Bier und Tempura können wir verständlich bestellen, den Salat orderten wir, indem wir auf den bei den Nachbarn zeigten, Eieromlettstücke ebenfalls, die Grillspießchen erklärten wir ihm mit Hilfe der Essstäbchen ... Und so war auch heute wieder der Tisch reichlich gedeckt, und die Gäste um uns herum (ausnahmslos junge Leute) hatten mit uns ihren Spaß.

2 comments:

Jan Siebrecht said...

Ich lach mich schlapp!
Pa der Vadder in der Besenkammer.
"Und einer schläft noch in der Dunstabzugshaube!"
Aber schon lustig, wie ihr da immer was zu beissen bekommt.
So Dinger, die erlebt man einfach nicht, wenn man bei Studiosus bucht. Da bekommt man mehr Geschichte und Hintergrund eingetrichtert, aber blind auf der Karte bestellt man da nicht.

Anonymous said...

Genau so isses. Da isst man, was man kriegt, basta. Hat ja aber auch gewisse Vorteile, aber das improvisierte Reisen, wie wir das hier wieder machen, bringt schon eine Menge lustiger und z.T. exotischer Erlebnisse.