28 February 2016

Im Dschungel


Vorerst haben wir im Sonestainns ein Dschungelzimmer. Also unser Balkon geht nach hinten raus, in die Botanik, nicht an den  türkisblauen  Pool. Hat aber auch was. Zwischen den riesigen Teak- und Banyanbäumen stehen kleinere Häuser in denen jetzt früh morgens das Leben beginnt. Die Blätter glänzen noch vom Tau der morgendlichen Feuchtigkeit und die Banyanbäume lassen ihre riesigen Luftwurzeln lässig zur Erde hängen. In großen Teilen Indiens werden diese Bäume als heilig verehrt und mit bunten Bändern geschmückt. Dieser Brauch rührt noch von schamanischen Zeiten her, in denen man glaubte, hier seien übernatürliche Kräfte am Werk. Na, ja besser man verehrt diese Kräfte, man weiß ja nie, was die dort wohnenden Geister alles so anstellen können. Man stellt Ihnen ein Schälchen Wasser hin, sehr kostbar wenn der Geist Durst bekommt. In der Rinde sieht man manchmal so Gesichtern ähnliche Züge. Diese werden dann mit Farbe übermalt, sozusagen geschminkt. Klar, das ist der Geist, der in diesem Baum wohnt. Na ja, hier in Goa an der Küste pflegt man diesen Brauch nicht, die Menschen hier sind mehrheitlich Christen, damals von den Portugiesen bekehrt. Christliche Kirchen gibt es hier an allen Ecken. Und sonntags sind sie proppenvoll. Morgens vor der Arbeit holt man sich auch schnell noch den Segen ab, spendet 1-2 Rupien, damit das mit der feinen Arbeitsstelle auch weiterhin klappt, dafür soll der Priester in seinen täglichen Für-Gebeten sorgen. Und nun geht's zum Frühstück in den Gartenteil vor dem Hotel. Tschüss Dschungel bis morgen früh.

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