Von Pontius zu Pilatus ...

Gestern war es so weit: wir wollten das Office von Air India in Panjim, Goas Hauptstadt, aufsuchen. Denn jetzt, wo es feststeht, dass wir in Goa bleiben, macht es keinen Sinn, von hier erst nach Chennai (die meisten Verbindungen gehen über Mumbai) an der Ostküste zu fliegen, um von dort den (gebuchten) Heimflug anzutreten. Besser wäre ein Flug von hier nach Mumbai und dann direkt nach Frankfurt. Also Umbuchen. Und das per Telefon zu probieren, hielten wir für ein reichlich aussichtsloses Unterfangen.

An der Rezeption hatte man uns gesagt: Air India ist in der Nähe des Hotels Fidalgo. Wir also in den total überfüllten lokalen Bus nach Panjim. An der Busstation hielten wir Ausschau nach einem Taxi – Hotel Fidalgo ... how much? Wir wurden uns handelseinig. Dort angekommen sagten wir dem Fahrer noch, dass wir gar nicht ins Hotel wollten, sondern zu Air India. ??? Ist gerade um die Ecke. Na prima ...

War aber nicht um die Ecke, auch nicht den ganzen Block entlang. Wir also ins Hotel und gefragt – die müssen das doch wissen. Air India? Oh yes, das ist das Gleiche wie Indian Airlines, jetzt eine Gesellschaft! Die sind ganz wo anders ... neben Reisebüro Thomas Cook.

Letzteres kennt „man“, ist auch im Stadtplan im Reiseführer vermerkt. Wir also losgezogen, ist ja nicht weit, nur zehn Minuten. Dort musste man schon zweimal hinsehen, um das gesuchte Office zu erkennen: reichlich schäbige und unscheinbare Fassade.

Wir hinein, ca. zehn Kunden, wir eine Nummer gezogen, damit wir ja nicht zu früh drankommen ... Wir kommen uns eher vor wie Bittsteller. Nach nur wenigen Minuten fragt uns eine Angestellte, wo wie herkämen? Aus Candolim. Nein, nein, wo wir hinfliegen wollen, dies ist nämlich das Büro für Inlandsflüge. Nach Frankfurt ... Immerhin: die Dame hatte mitgedacht und gleich befürchtet, dass wir hier falsch waren.

Also falsches Office. Das für internationale Flüge ist ... ich lasse mir das aufschreiben.

Draussen wittert ein Taxifahrer ein Geschäft, er sagt auch etwas von „international“. Wir sind also nicht die Ersten, denen es so ergeht. Immerhin weiss er auf Anhieb, wohin – und nach 10 Minuten und 50 Rupien sind wir dort.

Der Taxifahrer bietet sich an zu warten und uns zum gleichen Preis auch wieder zurückzufahren. O.k.

Das Umbuchen soll 50 EUR kosten – pro Person. Was? So teuer? (Eigentlich hatten wir mehr befürchtet) Dafür treten wir jetzt den Rückflug nicht ab Chennai, sondern ab Goa an, bekommen die Teilstrecke Goa – Mumbai also dazugeschenkt. Das lässt sich sehen ...

Am Ende sind wir äußerst zufrieden. Nur: dass es soooo mühsam ist, das Büro von Air India ausfindig zu machen ... Aber so ist das in Indien. Glaubst Du, Du bist auf der Ziellinie, hast Du meist noch (mindestens) eine Runde vor Dir.