06 August 2008

Mount Lassen ... und ab nach Westen

Zunächst kurzes update: am Sonntag besuchten wir den wohl letzten Krater dieser Reise, Mt. Lassen. Er hat sich über unseren Besuch sehr gefreut und zeigte sich bei schönstem Sonnenwetter von seiner besten Seite. Wieder Spaziergang um einen See, Wanderung zu einem Wasserfall (2 Std.), Landschaft bestaunen. Nach all’ den highlights, die wir schon sahen, nichts Besonderes mehr, aber wieder sehr schön. Anschließend Weiterreise nach Westen, wir landeten in Red Bluff im Sacramento – Tal. Gegen Neun endlich nahmen wir Platz auf der Terrasse des Riverside Rest., direkt am Fluß mit Blick auf den ruhig dahinfließenden Sacramento. Das also ist der Vielbesungene, der einigen Goldsuchern Reichtümer bescherte und die meisten Abenteurer ruinierte ...

Gestern, Montag, ging es weiter nach Westen durch die Trinity Wilderness Richtung Pazifik – Küste, eine landschaftlich sehr schöne Strecke. Unterwegs gab’s auch einige Seen, am Whiskeytown Lake bogen wir auf ein Landsträßchen ab und parkten an einem schönen Stückchen Strand. Das gefiel uns so gut ... wir also Badeklamotten an und in’s Wasser ... herrlich. Wir hatten nämlich rund 30 Grad, also richtig Badewetter. – Dort verweilten wir einige Stunden, bis wir die Weiterfahrt durch die Berge antraten. – Auch hier in der Gegend wurde übrigens vor gut 150 Jahren Gold geschürft, es ist aber wenig davon übrig geblieben. Whiskey wurde aber wohl hier gebrannt, und zumindest der Name blieb ...

Irgendwo weit abseits jeglicher Zivilisation bemerkten wir dann eine eigenartige bläuliche Trübung der Atmosphäre: Brandrauch ... Waldbrand. Und dann sahen wir auch Feuer, zuerst eine größere Rauchwolke, die hiner einer Bergkuppe aufstieg, dann eine kleine Rauchsäule eines „winzigen“ Entstehungsbrandes. Und während wir uns darüber unterhielten, wie die das Feuer Bekämpfen bzw. Löschen, und wo die das Wasser herkriegen (Im trockenen Wald!), sahen wir nach einer Straßenbiegung plötzlich direkt vor uns einen Hubschrauber, nur wenige Meter über dem neben der Straße fließenden Fluss, den Rüssel abgelassen, der Pumpte seinen Bauch gerade voll mit Löschwasser. Nur kurz danach ging er zunächst nur leicht nach oben, drehte eine Schleife und flog in ein Seitental davon Richtung Qualm. Das war so aufregend, dass wir uns das „Schauspiel“ nach ca. zehn min. noch einmal ansahen. Sagenhaft, wie präzise der Pilot die exakte Höhe einhält und auch in der Waagrechten den Hubi unheimlich stabil auf der Stelle halten kann!

Auf der Info-Tafel des nächsten Parkplatzes fanden wir dann einen Bericht der Feuerwehr: die Brände in der Gegend wurden bereits Ende Juni im Laufe von nur wenigen Stunden durch hunderte von Blitzeinschlägen ausgelöst! Im Einsatz waren u.a. 8 Löschhubschrauber, 4 Bulldozer. Gesehen haben wir auch ein Camp mit Dutzenden von Zelten, Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr usw. Schilder kennzeichneten den Weg zu Einsatzorten der Wehren. Es war auch zu lesen, das die Brände zu ca. 90 % gelöscht bzw. unter Kontrolle waren. Wir hörten auch, dass wegen der schweren Zugänglichkeit des Geländes man oft nicht wirklich löscht, sondern kontrolliert abbrenen lässt. Jedenfalls war das Feuer vor Tagen / Wochen bis zum Straßenrand vorgedrungen, die Brandspuren waren eindeutig.

Nach diesem Katastrophen – Intermezzo mussten wir zusehen, weiterzukommen, denn wir mussten bis zur Küste. In den Kleinstsiedlungen in den Bergen war kein Quartier zu erwarten. Ca. 30 km vor der Küste hielten wir nochmals an, weil die Bergkuppen wieder von dichtem Rauch verhüllt schienen. Beim Aussteigen erschraken wir: es war plötzlich reichlich frisch, wo wir doch vorhin bei den Hubschrauber-Manövern noch hochsommerliche Temperaturen vorgefunden hatten. Lösung: der Qualm entpuppte sich als Nebel, der in rel geringer Höhe in den Tälern lag und sich bis zur Küste hin nicht mehr auflöste. Feuchte Luft über kühlem Meer ... Nebel in Küstennähe ... das gibt’s ... und uns erwischt’s.

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