05 March 2015

Mit dem Maharadja im Ethnodorf

4.3.2015 
Wir wohnen in Maharadja Vijay's Heritage Hotel, einem ziemlich einfachen Palast. Er ist im Ministerium angestellt. 2 Tage arbeitet er in Delhi, 3 in Ahmedabad, seine Frau führt das guesthouse. Sonst gibt's hier keine Unterkunft in der Gegend. Wir besichtigen mehrere Waldtempel gleich vorne ein kleines Shivatempelchen und dann den größeren Jaintempeln, Abhapur  sowie der Sharaneshvar Mandir, Antarsuba, Panchayatan Stil, das heißt mit einem Haupttempel  in der Mitte und 4, außen herum, wie Angkor Wat im Miniformat, alle aus dem15. Jahrhundert, jedoch leider  verfallen wegen muslimischer Invasion  im Laufe der Zeit.
Little teabreak mit Pakoras aus Kicherebsenmehl, onions, Kreuzkümmel, Chili, und Chai in einem Eierbecher kleinen Plastikbecherchen wie aus der Puppenstube am Straßenrand, tja das soll heute Mittag genügen, schließlich gibt's heute Abend bei Maharadjas wieder goodies en masse. Auffallend, diese Bougainvilleen hier am Straßenrand leuchten mit einer derartigen Intensität, so was hab ich in ganz Spanien noch nicht gesehen. Die ganze Landschaft hier ist einfach atemberaubend mit den riesigen GranitFelsen, da kommt USA kaum mit. Das heutige Ziel ist Taranga. 
Ajitnath dem 2. der 24 tirthankanas, den Wegbereitern der Jainas, sind die Tempel in Taranga gewidmet. Sie sind ähnlich wie Shatrunjaya in Palitana  mit diesen 3665 Stufen erhalten aber bei weitem nicht so spektakulär und so viele sind es auch nicht. Die Pratinas, also die Statuen der Jainas sind immer nackt, während z.b. Buddha immer bekleidet ist, ja sogar als Bodhisattwa, also vor dem Auszug aus dem Elternhaus in vollem Ornat als Prinz mit riesigen Ohrgehängen und sonstigem Schmuck. 
Unterwegs immer wieder größere Ziegenherden, aus deren Kehlkopfhaaren ja die Pashminawolle stammt. In 3 Wochen Nepal haben wir nie, aber auch nie Ziegenherden
gesehen und ich vermute, dass dort nur das Pickerl "Pashmina" draufgeklebt wird, die Schals jedoch in China produziert werden. 
Im Vijaynagar Palace zurück, trinken wir Tee, ich mache mit der Maharani ein paar schöne Fotos, wir tauschen eMail Adressen aus, Whats up, etc. und dann fährt ihr Mann, der Maharadja Vijay mit uns und zeigt uns einige Tribal Dörfer. Sein Vater der alte Maharadja hat verschiedene Stämme aus Rajasthan hierher geholt und sie hier angesiedelt, u.a. die Rawadi, die große Büffelherden besitzen und Milchwirtschaft betreiben. Ihre Sprache heißt Vagdhi, und davon sprechen Sie wieder einen Dialekt. Die Kathodi, ca. 100 Familien, die Wald Produkte, Ayur Produkte, wilden Honig handeln, sie sind die ärmsten hier. Sie machen Fischreusen, verbringen jedes Jahr eine Zeit im Dschungel. Die Dhil. Er führt uns zu den Familien, er ist sozusagen ihr Herrscher, ihr Maharadja halt. Er teilt Ihnen jeweils 2 Bonbons aus, spricht mit Ihnen. Wir durften in die Hütten. Die Frauen backten Brot, die Kinder spielten, alles war blitzsauber, aufgeräumt, ordentlich. Ich filmte sie mit dem iPad und zeigte ihnen den Film. Helle Begeisterung. Sie da.... Auf dem Film. Sich selbst haben sie nicht erkannt, aber den Freund, die Mama, das Baby da. Großes Staunen. Es  war das Beste an der ganzen Fahrt, dieser Kontakt zu diesen primitiven Stämmen, geführt von ihrem Chef. Und ich dachte schon, heute sei ein normaler Tag ohne Highlight, tja, dachte ich, was man halt so denkt, wenn man aus ner Kleinstadt kommt ... Und morgen fängt Holi an, das Fest, dem alle entgegenfiebern.

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