13 May 2008

Massenweise Massenware



Vor dem riesigen Sumo Stadion im Stadtteil Ryogoku.

Der heutige Tag stand im Zeichen der Massen. Kurzentschlossen holten wir uns Karten für die Sumo-Kämpfe, die augenblicklich in Tokyo stattfinden. Es sind Endrunden, in denen die besten Kämpfer aus ganz Japan gegen einander antreten. Morgens um 8 geht es los mit den niederen Rängen. Um 14:30 ist der Einzug der Spitzenklasse. Die Ausscheidungskämpfe dauern bis 18 Uhr und sind punktgenau fertig.




Zuerst kommen wir an, dann die Sumo-Kämpfer.



Und das sind die Wuchtbrummer. Jeder gerne 150 bis 200 kg schwer. Das klascht ganz schön, wenn die Massen aufeinander prallen. Die Schürzen sind aus dicker Seide, reich bestickt, manche mit Edelsteinen bestickt.



Die einzelnen Kämpfer werden mit viel Brimborium aufgerufen, in einer Art heiliger Singsang. Dann werfen sie sich in Pose, irritieren den Gegner, streuen reinigendes Salz auf den Boden und in die Luft. Der eigentliche Kampf, bei dem es darum geht, den Gegner aus dem Ring zu bugsieren dauert verschwindend gering, ca. eine Minute. Wenn die Kolosse sich auf einander stürzen, kann es schon mal vorkommen, dass einer ins Publikum fällt. Der Schiedsrichter hat natürlich auch seine Schau, dreht sich manchmal weg, dann nehmen sich die Kämpfer auch noch mal ein paar Sekunden Auszeit, wischen sich ihren edlen Körpfer mit bereitgehaltenen Handtüchern ab, obwohl sie noch nix geschafft haben.



Hier unten befinden sich die teuren Plätze, bei denen die Karten bis 100 Euro kosten, dabei sitzt man auf dem Boden. Zu essen gibt es eine riesiges Papiertüte voll mit Speisen und Getränken. Die Kämpfe dauern schließlich mehrere Stunden. Die leeren Tüten nimmt jeder mit heim, es fällt kein Müll an. Wir saßen oben für 20 Euro, konnten aber vorrücken, weil es nicht ganz ausverkauftwar.



Nach mehreren Stunden machte dann dieser gewichtige Herr noch eine kleine Vorführung mit dem Bogen, und schon war der Kampf vorbei und die Sieger ermittelt. Nach den Kämpfen wurden die 4 - 5 000 Leute im null komma nix mit dem ÖPNV weggeshafft.




Dies ist unsere U-Bahnkarte, wir müssen immer bis Tawaramachi fahren, das kostet ca. 1 Euro.

In diesen Automaten wirft man das Geld rein, Fahrkarte kommt prompt raus, Wechselgeld entsprechend.


Hier kann man mal nachvollziehen, wie groß die Bahnhöfe hier sind, unsere Umsteige-stationen unterirdisch lagen 200 m auseinander.



Zum Abschluss fuhren wir noch nach Ginza, gingen ein wenig die erleuchteten Straßen rauf und runter, viel prächtiger als 5th Avenue in New York und kehrten dann in eine schöne Pinte zum Abendessen ein. Morgen ist unser letzter Tag hier.

2 comments:

Jan Siebrecht said...

Sumo Ringen mal live, das ist schon was, oder?
Würd ich mir auch anschauen wollen. Auch wenn das immer nur Sekunden sind und dafür die riesen show gemacht wird.
Das ist ja so eins der japanischsten Dinge über haupt, oder?
Schöne Grüße
Jan

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Betreff: Entscheidung im "outer space"

Der Weltraumfahrstuhl...das Mondhotel...die Mondbasis...

Frank Schätzing, Limit, S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main, 2011, TB

Das Verfolgungsrennen auf über 1300 Seiten bringt jeden Leser ausser Atem.

Der Showdown findet im Pergamon Museum statt, doch die Entscheidung fällt auch nicht auf dem Mond, sondern in der Raumstation.

Derweil versuchen Yoyo und ihre Mannschaft auf der Erde die Verschwörung aufzudecken. Werden sie es schaffen?

Es ist unmöglich diese Mischung aus Science Fiction und Politthriller aus der Hand zu legen. Eine der besten Science Fiction seit Hans Dominik!

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Betreff:

Lothar Baier, Die grosse Ketzerei, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 1984

Verfolgung und Ausrottung der Katharer durch Kirche und Wissenschaft.

Der Leser, der diesen Band zur Hand nimmt, erfährt wie aus Bettelmönchen Inquistoren werden, und wie aus Theologie Polizeiwissenschaft wird. Ferner unter anderem wie der katharische Gläubige mit der convenenza seine Seele haftpflichtversichert.

“Seit der Satan die Engel mit Hilfe einer Frau verführt hatte, hiess es, hat Gott geschworen, keine Frau mehr in den Himmel zu lassen.”
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