Heute beginnt das 4 tägige Holifest, jeder hat bisschen Geld gekriegt und das wird heut zu den Märkten getragen und verprasst. Wir ziehen weiter und sind schon von unseren nächsten Maharadja Gastgebern eingeladen worden bei ihm das Fest zu begehen. Heute gibt man sich wohl eher gemäßigt, morgen wird dann die Sau rausgelassen und alles mit Farben vollgespritzt. Dieser Palast ist Potenzen besser als der letzte, der Raja ein richtiger Businessman, schöne Zimmer, tolles Essen und der Markt füllt sich allmählich. Das Fest der Sinne beginnt. Wir gehen mal kurz vor unser Palasttor und schauen in die Menge. Alles schwarze Köpfe und mehrheitlich junge Männer, aber auch viele, viele bunte Sarees und Tribals in ihren Trachten. Und wir wieder mittenmang drin... Aber not for long. nachdem ich innerhalb kürzester Zeit 312 Fotos verschossen habe, gebe ich auf. Wir entfliehen mit unserem heutigen Maharadja in die Umgebung auf Tribal Safari, sobald wir von der örtlichen Polizei grünes Licht kriegen, denn im Moment ist kein Durchkommen. Menschenschau... Diese Ethnien hier heißen Adivasis und Grazias. Sie haben immer hier gewohnt und das Land gehört ihnen. Sie betreiben Milchwirtschaft, bisschen Ackerbau und sonstiges, aber keine Touri Vorführhandwerke. Es gibt eine relativ große Schule, unser Maharadja fragt mich, ob ich nicht mal paar Wochen hier unterrichten möchte. Ja vor 10 Jahren vielleicht, aber heute ist es nix mehr für mich, das weiß ich genau. Als wir abends "heimkommen" in unseren Palast gibt es noch vor unserem Tor eine große religiöse Zeremonie, zu Ehren der Heiligen, zu deren Ehren das Holifest begangen wird. Ein Brahmane führt die Puja durch. Das Ritual besteht aus für mich nicht nachvollziehbaren Einzelabläufen, wobei Wasser, Cocosnuss, und allerlei anderes gesegnet werden und dann in der Erde vergraben. Dann werden. 2 Stecken, die die beiden Hauptheiligen Prahlada und Holika, symbolisieren dazu gesteckt und ein großer Scheiterhaufen wird entfacht. Alles heute Nacht, Purnima, der Vollmondnacht im März. Das ganze Dorf hat sich fein gemacht und schaut zu, Männerfeuer groß, Frauenfeuer kleiner, aber viel bunter wegen der Glitzersarees.
Außerdem waren wir ja noch bei einem Shamanistischen Heiligtum namens Ghodo ka Mandir mit ca. 65.000 tönernen Pferdchen, die alle hinauf auf den Berg blicken wo die Gottheit Bhakar bapji ( Hill God) sitzt. Alles zur Wunscherfüllung aber von den Adivasis, schauen mer mal ob das bei uns auch wirkt... Man kauft das Pferdchen auf dem Markt und bringt es hier in die Berge, der Schamane führt seine Zeremonie durch, viel Gebrabbel, Feuerchen am Baum. Ja und plötzlich fangen die heiligen Tücher im Baum an zu brennen. Sozusagen passend zu Holi und die beiden Gläubigen haben alle Hände voll zu tun, dass der heilige Baum nicht total dem Feuergott Agni zum Opfer fällt.
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